Werte Leserschaft,
heute ist der 4. Januar 2023 und wenn man sagt „im letzten Jahr“, hört sich das so an, als wäre es schon Monate her.
Also, Anfang Dezember des letzten Jahres schlenderte ich vor der Aldi-Süd Filiale in der Ickerswarder Strasse im beschaulichen Himmelgeist und wartete auf meine bessere Hälfte, die noch einige Einkäufe zu erledigen hatte.
Direkt am Straßenrand befinden sich seit längerem einige große Container in denen auch Papier und Pappe entsorgt werden kann. Daneben stand ein riesiger Karton von LG. Und schon aus rein technischem Interesse näherte ich mich der monströsen Umverpackung des koreanischen Herstellers.
65“ LG 4K OLED evo ART90 | Objet Collection – Da hat sich mal jemand etwas gegönnt. 8000 Schleifen muss dafür ungefähr hingeblättert werden.
Bei näherer Betrachtung der technischen Details, sah ich auch den Adressaufkleber und wußte sogar, wo der neue Kinosaal – kurz vor Weihnachten – aufgebaut wurde. Respekt.
Bevor der Erste auf den Kommentarbutton klickt, – ja ich weiß: Man darf nicht im Müll von anderen Leuten wühlen. Aber es wurde so präsentiert, dass es sogar meine Omi in Bilk von der Dachterrasse aus lesen konnte.
Und das war dann auch der Anlass zu diesem Beitrag. Wer in Gottes Namen ist heute so fahrlässig und hinterlässt seine Kontaktdaten und warum stehen die großen grauen Metallschränke da?
Heute, wo jeder nach Datenschutz ruft, wenn ein Baum fotografiert wird und jeder einen Einbruchsversuch wittert, wenn drei Straßen weiter ein verrosteter Bulli mit rumänischen Kennzeichen gesichtet wird?
Im Zusammenhang mit Cybersicherheit, wird es Dumpster Diving genannt. Dumpster Diving ist das Durchsuchen von ungesichertem Müll, um Informationen zu finden, die nützlich sein könnten. Es kann bedeuten, dass sensible Daten gestohlen werden oder auf geschützte Informationen zugegriffen wird. Aber dass nur so nebenbei.
Warum sind die Container für Papier überhaupt noch da? Wir haben doch die blaue Tonne?!
Seit 2019 soll die Nutzung der blauen Tonne für Wohnungsgrundstücke grundsätzlich verpflichtend sein, sofern ihre Aufstellung nicht mit einem unverhältnismäßig hohen (baulichen) Aufwand verbunden ist. So zumindest wird es auf der Seite der Stadt Düsseldorf kommuniziert. Und die Tonne wird sogar kostenlos geleert.
90 Container wurden 2022 abgebaut
Aber wenn es verpflichtend ist, warum haben wir dann noch die Container?
Das Für und Wider der blauen Tonne wurde so oft diskutiert, dass ich es an dieser Stelle auch belasse. Jedoch hat mich die Frage interessiert, wie viele Container bis jetzt in Düsseldorf durch die Nutzung der blauen Tonne eingespart wurden und wann die klobigen Metallcontainer in der Ickerswarder Strasse abgeholt werden?
Auch in diesem Jahr werde ich Ihnen, werte Leserschaft, die inhaltliche Antwort in voller Länge zur Verfügung stellen.
Sehr geehrter Herr H…..,
hier die Auskunft zu Ihrer Anfrage, die ich Ihnen als ein Sprecher geben kann:
Im Jahre 2021 wurden im Stadtgebiet Düsseldorf an 17 Stationen in Summe 33 Behälter für Altpapier abgezogen. Im noch laufenden Jahr 2022 wurden bisher an 49 Stationen insgesamt 90 Behälter für Altpapier abgezogen. Weitere Standorte werden auch im Jahr 2023 sukzessiv nach intensiver Prüfung abgezogen.
Der von Ihnen beschriebene Containerstandort an der Ickerswarder Straße 194 ist eine Unterfluranlage für Altpapier sowie für Altglas. Aufgrund eines Defektes an der Unterfluranlage stehen dort derzeit provisorisch drei oberirdische Papiercontainer. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten – die sich durch Lieferengpässe leider verzögern – werden die oberirdischen Behälter wieder abgezogen. Da sich die unterirdischen Container besser ins Stadtbild einfügen als oberirdische und bisher auch keine Probleme mit Brandstiftungen zeigten, ist ein Abzug der Unterfluranlagen nicht angedacht. Sie können auch bei überwiegender Nutzung der blauen Tonnen als ‚Backup‘ für die Entsorgung von Altpapier genutzt werden.“
Mit freundlichen Grüßen
Also, was haben wir heute gelernt. Schön brav die Paketaufkleber abmachen. Die unterirdischen Container heißen Unterfluranlage und die Stadt Düsseldorf kommt voran, auch wenn es nicht immer sofort gesehen wird.
meinDUS.de wünscht Ihnen allen einen gesunden Start in das Jahr 2023
Mit himmlischen Gruß