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Politik im Blick – Und es werde Licht

Werte Leserschaft,
es hat auch sicher etwas Gutes, wenn das Rathaus in Benrath umgebaut wird. Diesmal traf sich unsere Bezirksvertretung um 16:00 Uhr im Caecilien Stift in der Paulistraße und machte dort um18:31 Uhr das Licht aus. Mal eine andere Location. Diesmal ging es um Licht auf einem Radweg, Blaulicht auf der Harffstr. und dann einfach nur um einen Radweg. meinDUS.de hat die Politik im Blick. Aber lesen Sie selbst.

Blaulichteinsätze an der Harffstraße

Die SPD-Fraktion wollte wissen, wie viele Einsätze mit Blaulicht der Polizei auf der Harffstraße, in dem Abschnitt zwischen der Kölner Landstraße und der Brauchhausenstraße, seit dem 2018 gegeben hat und was der Grund dafür war. Aber warum will die Fraktion das wissen? In der Begründung für den Antrag wurden verschiedene Verkehrssituation aufgeführt. Der Lieferverkehr der ansässigen Unternehmen und der „erhöhte Fußgängeranteil am Verkehrsaufkommen, da die Fußgänger häufig die Straße überqueren müssen, um den Arbeitsplatz oder die Geschäfte zu erreichen.“

Nach eigenen Recherchen gibt es auch derzeit kein Arbeitgeber oder Geschäft, die einen Hubschrauberlandeplatz für die Fußgänger anbieten. Wobei, kennen Sie sich noch an Karlsson vom Dach erinnern? Der kleine Mann mit den Propellern auf den Rücken? Die Idee von der schwedischen Autorin Astrid Lindgren gefällt mir immer besser. Aber solange wie es das noch nicht gibt, werden die Fußgänger weiterhin, auch auf der Harffstraße, eine Straße überqueren müssen. Das muss man der SPD-Fraktion nur noch sagen, die im Übrigen beobachtet haben möchte, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit häufig überschritten wurde.

Die 3-seitige Antwort der Stadt habe ich kurz zusammengefasst.

2018 gab es 64 Verkehrsunfälle, davon 21 Parkplatzunfälle überwiegend im Bereich Edeka, Aldi und Classic Remise. 5 Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten. Die häufigsten Ursachen waren 17 x Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren, 9 x ungenügender Sicherheitsabstand oder 5 x Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr.

2019 waren es 57 Verkehrsunfälle, wovon wieder 22 Parkplatzunfälle waren. 21 gab es wieder Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren.

Auch 2020 sah es nicht ganz anders aus. Von 51 Verkehrsunfällen, waren 17 wieder auf einen Parkplatz. Bedauerlicher Weise gab es 2 Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten.

Im Jahr 2021 gab es 50 Verkehrsunfälle, davon 11 Parkplatzunfälle, 4 Unfälle mit Schwerverletzten und 5 Unfälle mit Leichtverletzten. Die häufigsten Fehler waren 15 x beim Wenden oder Rückwärtsfahren, 6 x ein ungenügender Sicherheitsabstand und 10 x Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr.

Mit 47 Verkehrsunfällen ging es im Jahr 2022 weiter, 15 davon waren – und Sie ahnen es sicher schon – Parkplatzunfälle. 8 Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten.

Der letzte erfasste Unfall war vom 13.06.2023 und bis dahin wurden im Jahr 2023 17 Verkehrsunfälle verzeichnet.

Bezüglich überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit als Unfallursache sind keine Auffälligkeiten erkennbar, so zumindest ein Teil der Zusammenfassung der Stadt.

Wer sich die puren Zahlen anschaut, wird drei Dinge feststellen.

  1. Die SPD-Fraktion muss dringend an ihrer Beobachtungsgabe arbeiten.
  2. Wir haben ein Aus- und Einparkproblem auf Parkplätzen.
  3. Es ist eine Statistik und hinter jeden Verletzten stecken Menschen und Angehörige.  Ein Unfall passiert in Sekunden. Die Genesung dauert meist sehr viel länger. Also seien wir umsichtiger und rücksichtsvoller.

Beleuchtung des Fuß- und Radweges nach Itter

Die BV 9 (Bezirksvertretung 9)bittet die Verwaltung, den Fuß- und Radweg, der von der Kreuzung Ickerswarder Straße – Münchener Straße zum Sankt-Hubertus-Ring nach Itter führt, zum nächstmöglichen Zeitpunkt so ausreichend zu beleuchten, dass er auch bei Dunkelheit von jedermann sicher genutzt werden kann.

Die Begründung liest sich so:

Nach Sonnenuntergang ist es auf dem o. g. hochfrequentierten Fuß- und Radweg stockfinster. Die Straßenbeleuchtung der Münchener Straße leistet keine hinreichende Abhilfe, insbesondere nicht vor dem letzten Teilstück vor dem Sankt-Hubertus-Ring.

Durch die Inbetriebnahme der Metrobushaltestelle am P+R-Platz an der Ickerswarder Straße und auf der gegenüberliegenden Seite hat die Zahl der Passanten auf dem genannten Weg deutlich zugenommen und viele Kinder aus dem Neubaugebiet Itter müssen für ihren Schulweg in den Wintermonaten sich zunächst über einen halben Kilometer im Dunkeln bewegen, bevor sie wieder eine vernünftige Beleuchtung vorfinden.

Insbesondere Personen weiblichen Geschlechts haben zudem ihre Ängste kundgetan, den Weg im Dunkeln zu nutzen, zumal sich entlang des Weges auch keinerlei Wohnbebauung befindet.

Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit und der „gefühlten“ Sicherheitslage sollte daher zügig für eine ausreichende Beleuchtung Sorge getragen werden, da der Weg für Radfahrer aus dem Neubaugebiet Itter Teil des kürzesten und schnellsten Weges in Richtung Innenstadt ist und für Fußgänger aus den Neubaugebieten Itter einer der beiden Fußwege zu einer Metrobus-Verbindung ist.

Zwecks Steigerung der Attraktivität des ÖPNV und im Hinblick auf den erforderlichen massiven Ausbau alternativer Angebote zur individuellen Mobilität verbietet es sich zudem, weiterhin auf die Beleuchtung direkter Zuwege zu Bus- und Bahnhaltestellen zu verzichten.

Der Radweg entlang der Münchener Straße in Fahrtrichtung Universität/Innenstadt ist ebenfalls keine Alternative, da er ebenfalls nicht beleuchtet ist, und es bis zur Umsetzung des seit langem angekündigten Radschnellweges samt Wiederherstellung der ehemals bereits vorhandenen Beleuchtung, die seit vielen Jahren von der Bezirksvertretung gefordert wird, noch etwas zu dauern scheint.

Die Begründung klingt schlüssig und ich frage mich manchmal schon, warum einige Dinge solange dauern können. Hier geht es doch nur um Licht. Klingt irgendwie banal. Es ist mir auch schon klar, dass alles etwas Geld kostet. Aber wir haben auch schon Geld sinnloser ausgegeben. Und wenn wir mehr Sicherheit mit etwas Licht in der Dunkelheit schaffen können, dann bitte. Vielleicht sollten wir die geplanten 50.000 Euro für die Wegverbreiterung Am Bärenkamp für etwas mehr Licht nutzen. Es ist doch nur Licht.

Martinsfreunde Wersten e.V. und Veedelszoch 2024 in Itter

Und schon wieder sind wir beim Geld. Zuschüsse gibt es diesmal für die Kirchengemeinde St. Hubertus Itter in Höhe von 1.000,00 Euro für die Durchführung des Veedelszochs 2024 in Itter und die Martinsfreunde Wersten e.V. dürfen sich über einen Zuschuss in Höhe von 3.000 Euro für die Durchführung von drei Martinszügen in Wersten 2023 freuen.

Fahrradstraße Himmelgeist

Wie die Rheinische Post schon berichtete, ging es um ein Teilstück der Himmelgeister Landstraße sowie die Straße „Am Bärenkamp“ die zur Fahrradstraße mit dem Zusatz „Anlieger frei“ umgewidmet werden sollte. Die Stellungnahme der Verwaltung liest sich aber etwas interessanter, als in der allgemeinen Presse dargestellt wurde. Hier die Antwort der Verwaltung für jedermann kostenlos und nicht hinter ein Paywall versteckt. Eine Paywall ist ein Art Bezahlschranke bei dem bestimmte Inhalte einer Website nur nach dem Bezahlen einer Gebühr oder dem Abschluss eines Abonnements sichtbar sind.

I. Zur Fahrradstraße

Der Gesetzgeber hat über die Straßenverkehrsordnung und die dazugehörige Verwaltungsvorschrift das Anordnen von Fahrradstraßen ermöglicht, falls der Straßenabschnitt eine hohe oder zu erwartend hohe Fahrradverkehrsdichte, eine hohe Netzbedeutung für den Radverkehr oder eine lediglich untergeordnete Bedeutung für den Kfz-Verkehr aufweist.

Als einheitlichen Standard für die Einrichtung einer Fahrradstraße orientiert sich die Verwaltung an dem im letzten Jahr von der Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) herausgegebenen Leitfaden. Dieser beinhaltet neben verschiedenen Gestaltungsmerkmalen auch die gemäß Stand der Technik erforderlichen Breiten für Fahrradstraßen.

Der im Antrag genannte Straßenzug ist nicht Teil des Radhauptnetzes der Landeshauptstadt Düsseldorf, ist aber Bestandteil der EuroVelo15-Route (Rheinradweg).

Die Himmelgeister Landstraße und die Straße „Am Bärenkamp“ sind Teil einer Tempo-30-Zone, auf denen alternierend einseitig am Fahrbahnrand geparkt wird. Zudem verkehren auf dem Teilstück Buslinien der Rheinbahn.

Um den Begegnungsverkehr zwischen Radfahrenden, Autos und Bussen gewährleisten zu können, ist gemäß dem Leitfaden der AGFS eine Fahrgassenbreite von mindestens 5,00 m erforderlich, je nach Radverkehrsbelastung erhöht sich dieser Wert noch. Um einen Konflikt zwischen Radfahrenden und dem ruhenden Verkehr zu vermeiden, sind Fahrradstraßen möglichst ohne Parkstände zu planen. Falls auf Parkstände nicht verzichtet werden kann, ist ein Sicherheitstrennstreifen zwischen Fahrgasse und Parkständen mit einer Breite von 0,75 m vorzusehen. Sind hingegen keine Parkstände geplant, so ist ein mindestens 0,50 m breiter Sicherheitsraum zum Gehweg zu berücksichtigen.

Dies hat zur Folge, dass für eine Fahrradstraße auf dem Abschnitt Himmelgeister Landstraße/Am Bärenkamp unter Beibehaltung des einseitigen Parkens am Fahrbahnrand eine Fahrbahnbreite von mindestens 8,25 m erforderlich wird (0,50 m Sicherheitstrennstreifen + 5,00 m Fahrbahngasse + 0,75 m Sicherheitstrennstreifen + 2,00 m Parkstand). Da die Fahrbahnbreite größtenteils weniger als 8,00 m beträgt, ist die Einrichtung einer Fahrradstraße mit dem Entfall des einseitigen Parkens am Fahrbahnrand gleichbedeutend. Dies betrifft ca. 70 Pkw-Parkstände die entfallen müssten.

Die Verwaltung empfiehlt aufgrund des Wegfalls eines Großteils der vorhandenen Parkstände und der beiden dort verkehrenden Buslinien, für die dies zu Verlängerungen der Fahrtzeiten führen würde, keine Fahrradstraße einzurichten.

Zudem ist die Fahrradstraße kein Mittel zur Vermeidung von Durchgangsverkehren.

II. Kreuzungsbereich Münchener Straße / Himmelgeister Landstraße

Die Signalsteuerung des betreffenden Knotens wurde im Dezember des vergangenen Jahres im Rahmen eines Förderprogramms zur ÖPNV-Beschleunigung überarbeitet. Die Grünzeit der beschriebenen Linksabbiege-Relation erhält in dieser Steuerung grundsätzlich nur eine verhältnismäßig geringe Freigabezeit. Diese wird durch die verkehrenden Busse zeitweise verkürzt oder geringfügig verlängert.

Nach Ansicht der Verwaltung ist die (kürzlich überarbeitete) Signalsteuerung am betreffenden Knoten nicht geeignet, um sog. „Schleichverkehre“ entlang der Himmelgeister Landstraße bei Stau auf der Münchener Straße zu begünstigen. Ein VZ 260 mit dem Zusatz VZ 1020-30 „Anlieger frei“ und VZ 1026-32 „Linienverkehr frei“ kann an dieser Stelle nicht angeordnet werden, da es keine verträgliche Achse gibt, auf die die Verkehre ausweichen können.

Werte Leserschaft, das war es für den heutigen Tag. Wer alles ausführlich nachlesen möchte, der kann und darf dies jederzeit auf dem Medienportal der Stadt Düsseldorf.

Die nächste Sitzung findet erst wieder am 3.November 2023 statt.

Bleiben Sie gesund und mit himmlischem Gruß