Kurz vor Weihnachten beglückt uns die Rheinbahn mit einer neuen App. Ob das nun ein Geschenk an ihre Kundinnen und Kunden ist oder nicht, das wird jeder selbst entscheiden müssen. Die letzte App war auf jeden Fall in die Jahre gekommen und eine neue längst überfällig. Ich würde mich schon als Vielfahrer bezeichnen und habe sie für meinDUS.de einmal angesehen und getestet.
Jeder der des Öfteren mit den Öffis unterwegs ist, wird es kennen. Man schaut auf die App sieht das der Bus in 10 Minuten kommt, eilt zur Haltestelle und stellt fest, dass der Einzige der pünktlich ist, auf jeden Fall nicht der Bus ist. Bei unserem Test am Freitag zeigte die App noch 10 Minuten vorher, dass der M3 pünktlich wäre, leider er fiel dann ganz aus.
Die Rheinbahn hat 306 Schienenfahrzeuge und 497 Busse
Es geht ja hier nicht um die Pünktlichkeit der Rheinbahn. Der Stau an Fahrzeugen in Düsseldorf ist erst mal so, wie er ist und eine App wird daran nichts ändern. Aber was man ändern kann ist, dass die App mir richtige und vollständige Informationen zur Verfügung stellt und zwar dann, wenn ich sie brauche. In diese Richtung gingen auch einige Beschwerden von einzelnem Nutzer in den Rezessionen in den einschlägigen App-Stores. Nun ist das hier auch kein Technik-Blog, aber als Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln ist es mir einen Beitrag wert und die Rheinbahn gehört eben auch zu Düsseldorf.
Die Rheinbahn, Achtung es kommt ein Lob, hat nicht etwa an der alten App rumgedoctert (ja ich weiß, das Wort gibt es nicht), sondern gleich eine neue App programmieren lassen. Sehr gute Entscheidung.
Auch der erste Eindruck macht einen aufgeräumten, übersichtlichen und hellen Eindruck. Die App startet mit einem Dashboard. Der englische Begriff Dashboard bedeutet wörtlich übersetzt „Armaturenbrett“. In der IT handelt es sich bei Dashboards um grafische Benutzeroberflächen, also einer Anordnung verschiedener grafischer Elemente, die der Visualisierung von Daten oder der Verwaltung von Systemen dienen. Mit diesem Dashbord hat mal alles Wichtige auf einen Blick und ich kann mir ganz individuell meine Favoriten zusammenstellen.
Es gib 11 Stadtbahnlinien, 7 Strassenbahnlinien und 118 Buslinien
Die wichtigsten Haltestellen kann ich mit einem Icon hinterlegen. Benötige ich nun also eine Verbindung zwischen „Am Scheitenweg“ und „Ickerswarder Strasse“ ziehe ich das eine Icon per Drag & Drop auf das andere Icon und erhalte die nächsten Verbindungen. Das funktionierte in meinen Test sehr flüssig, schnell und vor allem intuitiv. Ach, „Drag and Drop“ ist Englisch und bedeutet „Ziehen und Ablegen“. Es ist eine Technik, bei der mit der Computer-Maus oder dem Finger Dateien und Ordner schnell durch Markieren, Ziehen und Loslassen kopiert oder verschoben werden können.
Im Abfahrsmonitor wählt man eine Haltestelle aus und kann sich die nächsten Abfahrten anzeigen lassen. Das ist jetzt sicher nichts neues, aber die Rheinbahn hofft auf ihre Pünktlichkeitsprognose und damit ihre Fahrgäste genauer informieren zu können. Auf meinem smarten Telefon werden im Abfahrtsmonitor alle Fahrten für meine Haltestelle angezeigt, jedoch auf dem Dashboard steht „Es konnten keine Fahrten von dieser Haltestelle gefunden werden.“ Die Installation auf einem anderen Handy brachte genau dasselbe Ergebnis. Hier sind wohl noch kleine Nacharbeiten fällig.
Während man sich mit der alten App über seine Telefonnummer registrieren musste und irgendwann seine Pin für den Kauf von Tickets vergessen hatte, konnte die Pin nicht mehr ohne weiteres zurückgesetzt werden. Eine Neuregistrierung ging auch nicht, weil die Telefonnummer schon mal registriert wurde und die Hilfe der Hotline, …okay, das lasse ich jetzt lieber.
1678 Haltestellen sind im Rheinbahngebiet verteilt
Nun sieht es wohl anders aus und man kann sich mit einer Emailadresse registrieren.
In der neuen Rheinbahn App steht den Nutzerinnen und Nutzern das gesamte Ticketsortiment des VRR zur Verfügung, darüber hinaus VRS- und NRW-Tickets. Nach eigenen Angaben durch die Rheinbahn wird auch der neue eTarif eezy.nrw, sobald es verfügbar ist, mit eingebunden werden. Auch die Zahlungsmöglichkeiten sind vielfältig. Mit SEPA-Lastschriftverfahren, Kreditkarte, Prepaid-Verfahren durch eigenständige Überweisung und PayPal ist glaube ich alles dabei.
Was ich auch noch erwähnenswert finde, aber von der Rheinbahn leider nicht erwähnt oder beworben wird ist, dass ich in den Einstellungen auch Mobilitätseinschränkungen übernehmen kann. Wir sind viel mit unserer Omi unterwegs und nicht überall gibt es einen Fahrstuhl oder eine Rolltreppe. Nun kann in den Voreinstellungen die Mobileinschränkungen hinterlegt werden und die App sucht mir nun eine nahe gelegene Alternativ- Haltestelle.
Natürlich hat sie auch mittlerweile Standardfunktionen zu bieten, wie Push-Nachrichten, Störungsmeldungen auf den jeweiligen Linien.
Die neue App der Rheinbahn überzeugt für das Erste auf jeden Fall durch Funktionalität, zeitgemäßes Design, wirkt unkomplizierter und läuft flüssig.
Aber eine Frage stelle ich mir dann doch noch. Warum hat die Rheinbahn auf ihrer Website unter Downloads immer noch auf die alte App verlinkt und warum ist dort die alte App überhaupt noch zu finden und wann bitte bekommt die Seite von der Rheinbahn endlich eine neue Seite?
Mit himmlischen Gruß und bleibt gesund
Update 14.12.2021: Auf meine Fragen hat die Pressesprecherin der Rheinbahn wie folgt geantwortet:
Vielen Dank für den Test unserer neuen App und für Ihre Anfrage, die wir hiermit gerne beantworten.
Wir haben tatsächlich noch auf einigen Seiten die alte App verlinkt, da wir diese noch parallel bis Mitte 2022 weiter betreiben.
Natürlich müssen die Links aktualisiert werden. Direkt auf der Startseite finden Sie aber sofort oben auf der „Bühne“ den Hinweis auf die neue App: https://www.rheinbahn.de/Seiten/default.aspx
Unsere Website wird im nächsten Jahr neu aufgesetzt, technisch und gestalterisch. Selbstverständlich wird sie dann unter anderem auch responsiv sein und sich auf verschiedene Bildschirmgrößen anpassen.
Freundliche Grüße
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