Werte Leserschaft,
stellen Sie sich vor: Das Oktoberfest 2024 in Himmelgeist, das Event des Jahres, die Maßkrüge klirren, die Lederhosen wackeln, die Dirndl schwingen und ich – naja, ich sitze zuhause und werde die Feierlichkeiten aus sicherer Entfernung betrachten. Der Grund? Ich habe es geschafft, keine Tickets zu bekommen, und nicht nur meine, sondern auch die meiner ganzen Freunde.
Richtig gehört, ich bin verantwortlich für das größte Oktoberfest-Fiasko 2024 seit Erfindung der Brezen.
Während meine Freunde sich schon in dem Festzelt gesehen haben, habe ich mich in der Reissdorf-Kölsch-Kurve versteckt und versucht, meinen Frust in ein paar Flaschen Kölsch zu ertränken.
Ja, Sie haben richtig gelesen. Zu diesem traurigen Anlass, werde ich auf gar keinen Fall mein gutes Altbier opfern.
Heute habe ich nur noch die Möglichkeit, meine Gedanken in die Tasten zu hauen. Warum? Ganz einfach – ich habe mich vor meinem Freundeskreis versteckt! Nun bin ich hier, vor dem Computer, bewaffnet mit ein paar Snacks und einem großen Vorrat an bitterem Neid und versuche herauszufinden, wie man ohne Ticket und ohne Aussicht auf ein Fest durch den Oktober kommen kann.
Vielleicht sitze ich auf der Couch in einem selbstgebauten Biergarten oder genieße heimlich eine Limo in einem riesigen Maßkrug – immerhin muss ich ja den Schein wahren.
Aber keine Sorge – ich habe mir eine Portion Humor aus dem Kühlschrank geholt und überlege, welche Möglichkeiten sich für die Nichtkartenbesitzer eröffnen. Vielleicht kommt ja die St. Sebastianus Schützenbrüderschaft auf Idee uns geistig dabei zu unterstützen. Letztendlich sind wir nicht die Verursacher des Problems. Immerhin haben die Schützen in Himmelgeist zu wenig Karten gedruckt oder ein zu kleines Festzelt organisiert oder einfach zu wenig Bierzeltgarnituren beschafft. Sicherlich sind wir doch alle an einer erfolgreichen Integration unserer Mitmenschen interessiert.
Wir schauen uns Oktoberfest-Filme oder –Serien an, wie „Wickie, der Wikinger“ oder „Das Oktoberfest – Der Film“. So können wir zumindest virtuell in die Stimmung kommen, ohne tatsächlich in einem Zelt zu sitzen.
Oder wir organisieren ein paar Oktoberfest-inspirierte Spiele wie „Bierkrug-Stemmen“ mit Wasserflaschen oder „Brezen-Werfen“ mit selbstgemachten Brezen-Bildern. Der Gewinner erhält den Titel „König des Wohnzimmer-Oktoberfestes in Himmelgeist“!
Vielleicht gestalten wir ein Riesen-Sudoku mit Oktoberfest-Themen auf dem Aldiparkplatz – statt Zahlen gibt es Brezen, Bierkrüge und Würstchen. Ein bisschen Gehirnjogging kann nicht schaden, besonders wenn die Konkurrenz beim echten Oktoberfest (geistig) unerreichbar ist.
Sollten Sie, werte Leserschaft, weitere Ideen haben, wie wir eine „Gegen-Demo“ gegen die Ticketknappheit veranstalten können, dann lassen Sie es mich wissen.
Vielleicht finden wir ja gemeinsam eine Lösung, um auch ohne Festzelt eine unvergessliche Zeit zu haben! Aber daran glaube ich nicht. (schluchzt)
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Mit himmlischen Gruß
Liebe Leserinnen und Leser,
was für eine bewegende und herzzerreißende Geschichte! Unser aufrichtiges Beileid an den Autor und all seine Freunde, die es trotz bester Bemühungen nicht geschafft haben, Tickets für das größte, spektakulärste und auf keinen Fall zu übertreffende Oktoberfest 2024 in Himmelgeist zu ergattern. Wir verstehen, dass das Leben ohne diese heiß begehrten Tickets eine einzige Sinnkrise darstellt – wer könnte schon auf die Idee kommen, dass es außerhalb unseres Festzelts noch ein erfülltes Leben gibt?
Natürlich, wir als Schützenbruderschaft sind ganz klar der Hauptverursacher dieses Desasters. Denn wie könnte es auch anders sein? Selbstverständlich haben wir nicht genug Karten gedruckt – und das, obwohl wir natürlich riesige Vorräte an Pappkarton, Druckertinte und Zeit haben, um hunderte, ja tausende zusätzliche Tickets zu erstellen. Oder haben wir vielleicht einfach das größte Festzelt aller Zeiten bestellt? Wir bitten um Verzeihung, dass wir hier in Himmelgeist keine Stadiongröße erreichen konnten und nur knapp tausend Menschen fassen können.
Wir freuen uns jedoch, dass Ihr Kreativität keine Grenzen kennt! Ein Wohnzimmer-Oktoberfest? Ein Sudoku auf dem Aldiparkplatz? Wunderbar! Endlich mal jemand, der wirklich versteht, wie man das Beste aus einer unglücklichen Situation macht. Wir möchten Ihnen unsere volle Unterstützung anbieten: Vielleicht können wir ja noch ein „Oktoberfest in der Blechdose“-Set kreieren, das wir direkt zu Ihnen nach Hause liefern. Enthalten wären eine kleine Dose Sauerkraut, ein paar Brezenkrümel und ein Minikrug, damit Sie auch zu Hause so richtig in Stimmung kommen!
Auch wir als Schützenbruderschaft haben einige grandiose Ideen, wie man das Oktoberfest-Feeling auch ohne Ticket erleben kann. Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Virtuellen Bierzelt“, in dem Sie sich über einen 90er-Jahre-Chatroom mit anderen Leidensgenossen verbinden können? Dort könnten Sie gemeinsam in den Erinnerungen an das Oktoberfest 2019 schwelgen – oder vielleicht sogar 1999, als man noch auf Analogkameras angewiesen war, um die schönsten Momente festzuhalten.
Abschließend bleibt uns nur zu sagen: Lassen Sie uns weiterhin an Ihrer Seite stehen, auf dass Ihr Couch-Oktoberfest zu einem unvergesslichen Erlebnis wird – mit oder ohne echte Maßkrüge und Polka-Bands. Denn eins ist klar: Nicht das Festzelt, sondern die Freundschaft und der Gemeinschaftssinn sind es, die zählen. Und wenn all das nicht hilft, dann tut es vielleicht ein ordentliches Kölsch. In diesem Sinne: Prost!
Und für das nächste Jahr drücken wir um so fester die Daumen und versprechen, bei den ausrichtenden 1. Jägern ein gutes Wort einzulegen!
Mit schmunzelnden Grüßen,
Ihre St. Sebastianus Schützenbruderschaft Himmelgeist