Wer kennt sie nicht diese Fußgängerampeln an denen man erst gefühlt 5 Minuten wartet und es dann doch nicht schafft in einer Grünphase über die Straße zu kommen. Dann verbringt man halt weitere Minuten auf der Hälfte der vierspurigen Strecke. Und man sollte unbedingt aufpassen, um nicht durch den Fahrtwind der vorbeifahrenden LKW´s und PKW´s mitgesogen zu werden und sein Ziel möglicherweise komplett verfehlt. Wenn es mal grün für die Fußgänger wird, sollte man nicht die „autonomen“ Fahrräder vergessen, die es leider nicht schaffen die Radwege, geschweige denn die richtige Fahrtrichtung zu nutzen. Das müssten mal Autofahrer probieren.
Und wer den „Signal kommt“ Button nicht rechtzeitig drückt oder den Startschuss verpasst, hat ebenfalls schon verloren. Eine von diesen Fußgängerampeln ist an der Kreuzung Münchener Straße/ Ickerswarder Straße von Wersten nach Himmelgeist oder umgekehrt.
632 Ampelanlagen gibt es in Düsseldorf
Die Mitglieder der Bezirksvertretung 9 (BV9) sahen dies so ähnlich und baten die Verwaltung zu prüfen, ob eine Verlängerung der Grünphase an der Fußgängerampel möglich wäre, damit die Fußgänger – insbesondere (Schul-) Kinder und Personen mit Kinderwagen oder Rollatoren – die Münchener Straße in einer Grünphase überqueren können.
Die Stellungnahmen der Verwaltung lesen sich alle irgendwie gleich. Erst Verständnis für das Problem erkennen lassen, dann erklären das derzeit keine Lösung in Sicht ist und es zum Schluß auf eine Prioritätenliste setzen, damit das Gefühl aufkommt, die Anfrage hätte etwas gebracht. So ähnlich war es auch bei meinem Beitrag zu den Wartehäusschen an den Bushaltestellen. In den Personalabteilungen gilt ein ähnlicher Leitsatz. Den Mitarbeiter so schnell wie möglich über den Tisch ziehen, sodass die entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfunden wird.
Aber nun hier die Stellungnahme.
„Bei der Münchener Straße handelt es sich um eine starkbefahrene Hauptverkehrsachse, die eine wichtige Pendelerstrecke zwischen der Stadt Düsseldorf und der BAB 46 bzw. den umliegenden Städten darstellt.
Unverträgliche Verkehrsströme, wie die Zufahrten aus der Ickerswarder Straße und querende Fußgänger, sind der Münchener Straße untergeordnet. Eine längere Freigabe der Nebenrichtung bedeutet gleichzeitig auch eine Verringerung der Freigabezeiten für den Kfz-Verkehr der Münchener Straße. Dies wiederum führt zu einer Verschlechterung der Leistungsfähigkeit der Münchener Straße und besonders in den Verkehrsspitzenstunden zu längeren Rückstaus bzw. Wartezeiten.
Grundsätzlich wird eine Verlängerung der Freigabezeiten für zu Fuß Gehende über die Münchener Straße und somit u.a. eine verbesserte Erreichbarkeit der Bushaltestellen seitens des Amtes für Verkehrsmanagement durchaus aus sinnvoll angesehen. Um die Einschränkungen für den Kfz-Verkehr auf der Münchener Straße dabei allerdings so gering wie möglich zu gestalten, ist eine Anpassung der Signalsteuerung auf Grund der Komplexität dieser Lichtsignalanlage sehr aufwändig und nicht kurzfristig umsetzbar.
Eine Überarbeitung der Signalsteuerung am Knoten Münchener Straße / Ickerswarder Straße wird in die Prioritätenliste aufgenommen und erfolgt im Rahmen der Abarbeitung der Prioritätenliste.“
Der beste Satz war der mit der „Verschlechterung der Leistungsfähigkeit der Münchener Straße“. Wie sieht es zum Beispiel mit der Bonner Straße aus? Dort hat die Stadt die Geschwindigkeit auf einem Teilabschnitt, kommend aus Richtung Benrath nach Holthausen, die Geschwindigkeit von 50 auf 30, wegen Straßenschäden gedrosselt. Was ist dort mit der Leistungsfähigkeit der Bonner Straße? Wobei man dort mindestens 60 fahren sollte, um aus den Schlaglöchern wieder rauszukommen.
Nur in Düsseldorf haben die Fußgängerampeln eine Gelbzeit
Der Fairnis halber muss aber erwähnt werden, dass die kurze Grünphase an der Ampel kein wirkliches Problem darstellt, den immerhin gibt es dort eine Ampel und wichtig ist, das wir gesund über die Straße kommen.
Mit himmlischen Gruß und bleibt gesund